Ein großes Schiff hat einen Vorteil, man kann sich ordentlich waschen, Frühstücken, und braucht kaum an Land. Also, Kaffee, Brot, alle Verrichtungen erledigen und ab geht’s. Gegen 12 wollen wir mit Dieter Funkkontakt aufnehmen. Wind, Wind gibt es nicht. Raus aus dem Hafen runde 30 Meilen liegen vor uns, das ist ja nun wirklich kein Problem.
Am Wegpunkt Æbelø NW-Rev. funkt Dieter. „Lustiges Motorbootfahren“ geht über den Äther, wie Öl liegt der Kattegatt da, diese gelben Mimikrifliegen, die aussehen als wären es Wespen, belagern uns, das Schiff, das Essen, den Kaffee.
An der Südwestspitze von Endelave kommt etwas Wind auf, direkt auf die Nase mit 6 bis 8 Knoten, also nichts, schon gar nicht für Wanambi. Weiter dieseln, der Wind wird stärker, 12 Knoten mal 16 Knoten aber immer noch mit 15-20° auf die Nase. Nein, wir wollen Strecke machen, die Segel bleiben unten. Kurz vor Lyngerhage ruft es WANAMBI, WANAMBI, WANAMBI, huch, was das? Dieter funkt, nein Gabi ist es, wir haben jetzt 22 Knoten Wind in Böen auch mal 26 Knoten, es wird immer mehr, wir wollen nach Kolby Kås einlaufen, es ist uns zuviel. Kommt Ihr mit?
Wir beratschlagen kurz, im Grunde wäre es halber Wind nach Mårup, vielleicht etwas am Wind, nach dem Kap wird es sicher auch schwächer, wir kommen da ja in die Abdeckung von Samsø. Aber nun briest es auf, Böen um die 7 Bft, Wellen von 1 Meter, vieleicht etwas mehr. O.K. wir funken, dass wir auch nach Kolby Kås kommen. Wieder nichts mit Mårup, MIST!
Wir laufen ein und machen an der Westmole fest. Ein geschaukel und geeiere, grauslig. Der Wind dreht nach Südwest, frischt auf, die Entscheidung war gut! Ja, das Boot kann das locker ab, aber noch sind wir nicht so weit, noch sitzen die Handgriffe nicht so sicher wie es auf der Undin war. Wir müssen nichts riskieren, nichts kaputt machen. Spät am Abend lässt der Wind nach, wir sitzen beieinander und klönen, beratschlagen was morgen ist, wohin es geht.