soll man besser nicht in den Hafen gehen. Zuerst finden wir hunderte kleiner Bläschen im neuen Lack. Dann kommt Tim mit dem Gummiboot längsseits.
Wir schnacken ein wenig über den Urlaub, über dies und das als er sagt, “da habt ihr aber eine gewaltige Macke im Rumpf. Ja, sagen wir da sind ein paar alte Kratzer. Der ist aber frisch sagt Tim trocken. Ich bücke mich über die Reling – was ist das denn? Eine richtig fiese Ramming, 3 bis 5 mm tief, die sich bis nach vorne zum Fenster hinzieht. Immer wider mal kräftiger, mal etwas “sanfter”. Tolle Wurst, die Hafenmeisterin weiß nichts, und auch sonst hat keiner was gesehen oder gehört. So lobe ich mir die viel beschworene Seglergemeinschaft.
Der Kratzer ist an einer Stelle die wir nicht erreichen können wenn wir einen Anleger versemmeln, unten am Heck nahm das Unheil wohl seinen Anfang. Der Kratzer unterhalb stammt auch nicht von uns. Überhaupt haben wir das Schiff noch nie über die Länge angesetzt und sind auch noch weiter gefahren. Die Ramming hat die Höhe eines Jollenbugs, na ja, ich hab während der Lackierarbeiten eine Menge Jollen durch den Hafen kreuzen sehen und mich immer wieder über das Knappe am Dalben längs fahren geärgert. Die lassen sich nicht den geringsten Raum wenn etwas schief geht. Offensichtlich ging etwas schief, so wie beinahe gestern, der Pappa war mit der Flagge beschäftigt als das Töchterchen ACHTUNG rief, der wäre fast vierkant an die Stelle gesemmelt an der nun der Einschlag zu sehen ist. Er war es nicht, das Boot war höher, nur um das gleich richtig zu stellen.
Na und dann noch das Desaster mit dem Lack. Ich hatte es gestern schon im Urin. Irgendwie wollte die Farbe nicht verlaufen. Nach etwa 30 Minuten kamen dann diese Blasen an die Oberfläche. Nein, auch wenn es zunächst so aussieht, das ist keine Luft im Lack, das ist anscheinend das Lösemittel das sich seinen Weg aus der Lackschicht suchte. Dann gibt es Stellen an denen die tolle vom Fachgeschäft als ultimativ angepriesene Rolle fusseln abwarf, ganz feines Zeug. Im fiesen harten Licht des so sonnigen Tages fallen die so richtig ins Auge.
Na ja, wir können beides nicht ändern. Da muss dann wohl am Montag (Sonntag soll es regnen) eine neue Lackschicht aufgetragen werden. Am verregneten Sonntag kann ich dann ja schleifen. Der Nachteil des tollen Wetters, man findet ab 12:00 Uhr keine Parkplätze mehr, die Menschen legen einen Egoismus an den Tag den ich nicht fassen kann, Da werden Einfahrten zugeparkt, gegenüber von engen Einmündungen wird das Auto abgestellt, die halbe Landstraße ist dicht, dass der Bus kaum ein Durchkommen hat. Mit anderen Worten Ausnahmezustand. Da ich aber noch Lack, Nassschleifpapier und Spachtel brauche gibt es vor 12:00 Uhr keine Chance in den Hafen zu kommen. Vielleicht ist ja kühler – wie blöd so etwas zu hoffen.
Schreibe einen Kommentar