Gleich vorneweg, wir sind alles andere als Regattasegler, weder Taktik noch Material sind geeignet um ernsthaft Regatten zu segeln. Heute kommt das Wetter hinzu, leichter Wind, fast Flaute kurz nach dem Start, drehende Winde nun ja. Es ist schon witzig, wie ein Spaßregatta zu einer ernsten Sache mutiert sobald sie gestartet wurde.
Dabei sein ist eben alles . Wir starten in einer Gruppe mit extrem schnellen Booten und reihen uns hinten ein. Lycka hat einen Yardstick Wert von 96. ein Witz, da wären wir ja ein richtiger Racer.
Erst einmal ging es halbwegs, aber unser Schiff ist nicht für 1 bis 2 Bft. gebaut, vor allem das für das Fahrtensegeln bequeme Rollgroß macht bei so wenig Wind so seine Probleme.
Mitten in der Flaute kommen uns die ersten schon wieder entgegen, gut das ist eine andere Klasse, da müssen wir uns nicht schämen.
Immerhin, bei der Backstagsbrise zur Wendetonne, von jetzt schon mal 12 bis 13kn, können wir sogar den einen oder anderen aussegeln.
Die Kreuz zum Vorwindkurs läuft richtig gut, ziemlich viele bleiben im Kielwasser. Lycka liegt ordentlich auf der Backe und den Wind mag sie offensichtlich. Beim Überholen einer modernen Dufour schau ich mir die doch klaren Bavaria Linien der neuen “Franzosen” an.
Auf dem Raumschot Kurs, ein Wunder, dass der Wind nicht noch mal gedreht hat, tüdeln wir mit dem Genacker herum. Bis die Blase fliegt vergeht einige Zeit, Eigentlich hätten wir jetzt rundum versägt werden müssen, aber wie durch ein Wunder verlieren wir nicht mal einen Platz.
Der Genacker ist eigentlich mindestens zwei Nummern zu klein, dafür steht er richtig ruhig – man kann eben nicht alles haben.
Allerdings hat unser Skipper Dieter jetzt das Messer zwischen den Zähnen. Ab jetzt ist es ernst, es wird Regatta gesegelt…
Wir holen gut auf als der Wind mehr nach halb dreht, es sieht alles nicht übel aus bis wir dann endlich in völliger Flaute stehen und eine 180° Dreher etwas zu spät bemerken und eine halbe Minute zu spät mit dem Schiften beginnen.
Hätten wir mal besser auf Calle Strömer aufgepasst, der hat das die 30 Sekunden vor uns gesehen und schwupp war er vorbei. So hat uns auch noch Tim erwischt, der den Genacker zwei Nummern größer hat und dazu mit zwei Schoten fuhr. Da geht der Wechsel des Bug natürlich schneller als unsere um den Bug Tragerei der einen Schot.
Sei es drum, wir sind durch das Flautenloch doch noch über die Ziellinie gekommen und bekamen unseren Sekt durch die Gummiboot Crew gebracht.
Wir sind alle froh, dass die Rumsteherei zum Schluss nun, nach 45 Minuten, doch ein Ende gefunden hat und freuen uns auf die Regattafete.
Mehr tolle Bilder sieht man hier: http://www.wsf-flensburg.de/index.php?article_id=192
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