Ruhig wie in Abrahams Schoß schlafen wir alle erst mal richtig aus. Endlich mal kein knartzen, kein schaukeln, kein einrucken. Wir beschließen schnell, heute in Fredericia zu beiben. Dieter und Gabi fahren mit den Rädern in die Stadt, wir haben keine Räder und wollen laufen. Wir verabreden uns am alten Lystbåde Havn.
Ich wasche das Deck, das hat es nötig, ein halbes Jahr Bastelei im Inneren und nur mal eben schnell mit dem Wasserschlauch reicht halt aus um aus einem cremefarbenen Deck ein graues zu machen. Neu wird es dadurch nicht, aber ansehnlicher, Schwupp sind zwei Stunden rum. Wir brechen auf und laufen in Richtung Fußgängerzone, natürlich nicht ohne eine Umweg zu laufen, ich habe Leergut aus dem Jahr 2011 dabei, ja, ja, Recycling lebt vom mitmachen. Ulli sieht etwas seltsames, Ampelmännchen die Gewehre tragen. verblüfft machen wir Fotos davon und raten was das wohl zu bedeuten hat.
Mit fragen finden wir einen Supermarkt der mir die Dosen abnimmt. Immerhin 23 Kronen, eine Dose wurde, warum auch immer, nicht erkannt. Wir kaufen Brot und treffen… unsere Weggefährten. Ein kurzer Schnack, zur Kasse und noch mal durch`s Dorf. Nun schließt sich der Kreis der Ampelmännchen, Fredericia ist zum einen Marinestadt, zum anderen sollen die Männchen wohl die königliche Leibgarde darstellen.
Wir laufen einmal quer durch die Stadt, kommen am Strand an. Von wegen 15 m/s, wie ein Ententeich liegt das Kattegatt da, vereinzelte Segler kreuzen hinaus oder hinein, die Sonne beginnt zu scheinen – ein schöner Tag.
Dann geht es weiter Richtung Industriehafen, vorbei am Ruderclub, an den großen Tanks. Ooops, was ist das? Ferdericia C. ein Gelände mit Bepflanzung, eine Freilichtbühne, ein verlassenes Lego Bauwerk. Wege mit Muscheluntergrund, Schreddermehl, Gras, Moos ein neues Rätsel!
Etwas weiter klärt es sich auf, wir sind leider etwas zu spät, Fredericia C. soll heißen Fredericia Cultur. So allerlei wurde wohl dargeboten und dazu wurden Bepflanzungsversuche am Industriehafen unternommen. Der alte Lystbåde Havn sieht verwunschen und romantisch aus, Kübel mit Kräutern, eine Flaschenpost in der Kokosnuss und eine Ente die sich füttern lässt – ob sie es wohl ist?
Weiter kommt ein wundersames Arrangement aus alten Anhängern mit Bäumen, dann eine Art Volksgarten, jeder der wollte konnte sich wohl einen Kübel in der Größe einer Euro Palette aussuchen und diesen bepflanzen. Mitten drin ein Tomaten Treibhaus in Form einer Kuppel auf Kunsstofffolie. Wir gehen hindurch, sehen uns alles an, tolle Idee.
Etwas weiter kehren wir auf eine der Hauptstraßen zurück, kommen zum alten Postamt. Davor ist ein Kreisverkehr, in der Mitte eine grüne Tonne. Beim zweiten hinsehen „schwimmt“ die Tonne auf Wellen aus Pflastersteinen. Was man mit wenig Aufwand alles erreichen kann, wir sind begeistert.
Nun kommt der lange Weg zum Hafen vorbei an dem Schild dessen Bedeutung wir auf dem Hinweg nicht richtig erkannt haben, ein Radfahrer fährt vorbei und die Zahl oben springt um eins weiter. Hier werden die Radfahrer gezählt, rund 115000 waren es in diesem Jahr.
Im Hafen wird noch schnell die Tankstelle erkundet, ich sollt irgendwann mal Diesel nachfüllen. Ich verstehe das Ding nicht. Es gibt bald Essen, leckere Tortellini mit „roter“ Sauce, super leckere Fischfrikadellen, Brot und Wein. Wir werden 1 A versorgt, es ist langsam peinlich.