Wanambi

160 years sailing around the World

Was ist zu tun

Written By: Tom - Aug.• 22•13

So, nachdem das erste erledigt ist und im Posting das Ding immer länger und ausführlicher wird, jetzt die kurze Liste.

Ventilator in Kühlbox bauen

Harken Wischen einbauen

Landstromsteckdose einbauen

Vorstag und Beschläge abmessen

Reffleinen erneuern

Angebot Lazy Bag

Rollanlage suchen

Knie Spüle und Waschbecken tauschen?

Toppnant einfädeln

Batterie Monitore einbauen

Funke Platz finden, Zweithörer kaufen

Wetterfax auf Brauchbarkeit prüfen

Schalttafel Navitisch

Schalttafel

Kühlung verbessern

Written By: Tom - Aug.• 21•13

Ein altes kaputtes PC Netzteil ist nun der neue Lüfter in der Kühlbox. Der große Ventilator arbeitet mit 12 V und verbraucht „nur“ 300 mA. Die Netzteilelektronik hab ich entfernt, nun ist er im leeren Gehäuse. Die Kabel wurden mit dem Lüfter vom Kompressor gekoppelt, so springt er an, wenn der Kompressor läuft. Unter dem Gitter ist genug Platz für das Dingens, wenn es zu groß sein sollte kann ich den Lüfter immer noch in ein „Slimline“ Gehäuse packen.

Zusammengebaut, eingeschaltet, läuft. Das mal was so klappt… Dann noch das Gehäuse mit etwas Silikon unten festgeklebt und nun werden wir sehen ob das was bringt. Der erste Eindruck ist nicht übel, die kalte Luft wird angsaugt und über die Lüftungsschlitze ausgeblasen. Durch die Form der Box gibt das einen schönen Wirbel im inneren. Der Raum selbst war nach kurzer Zeit kalt. Klar, Flaschen und Dosen müssen erst ihre Wärme abgeben, aber ich bin zuversichtlich.

Revue

Written By: Tom - Aug.• 20•13

Ein klein wenig Gedanken zu Wanambi, dazu, was anders werden soll und was noch hinzu muß. 9 Tage auf dem Boot offenbaren ob alles an der richtigen Stelle ist und was noch fehlt. In einem anderen Blog wurde von einer Crew die „To do- Liste“ verlustig gemeldet, dazu die Freude am durchstreichen wenn etwas erledigt ist. Die Freude wollen wir uns nicht nehmen, deshalb kommt die To do Liste hier in den Blog.

Segel/Rigg:

Das Segel setzen mit den Stagreiter Vorsegeln ist kein Problem, Problematisch ist der Segelwechsel, und das Bergen. Bei wenig Wind und wenig Welle ist das in Ordnung, bei Welle und/oder Wind wird es oft zu Qual auf dem Vorschiff zu turnen.

Die Schlepperei der, doch nicht ganz so leichten, Vorsegel tun ein übriges, wie man eine G4 von achtern nach vorne transportiert wenn es mit 7 bläst ist mir bisher ein Rätsel. Müssen wirklich schon diverse Segel auf dem Vorschiff stehen wenn man losfährt.

Eine Rollanlage oder eine Rollreffanlage würde uns das Leben erleichtern, sie kommt auf die Liste Facnor und Nemo stechen ins Auge, die Facnor baut flach und ließe womöglich die Segel ohne Änderung der Vorliekslänge dranpassen. Nemo, baut höher und konventioneller.

Die 40er Winschen ohne Self Tailing sind zum Segeln unbrauchbar, es braucht zuviel Kraft, die 55er sind in Ordnung aber Ulli alleine kann die Dinger nicht bedienen. Klar man kann sich das erleichtern mit einem kleinen „in den Wind“ Schlenker, und was ist bei achterlichem Wind?  Die Selftailer müssen unbedingt drauf um vernünftig segeln zu können.

Das Großsegelkleid ist umständlich zu handhaben, wir lassen uns ein Angebot für einen Lazy Bag machen.

Navigation:

Die Funke muß einen besseren Platz finden, nur welchen. Eine Zweitstation wäre nicht schlecht um auch vom Cockpit aus reagieren zu können. Die Naviecke ist leider nicht der ruhigste Ort im Schiff, es schaukelt ganz ordentlich und unter Deck vertrage ich das nicht so gut wenn ich mich auf was anderes konzentrieren muß. Vielleicht bauen wir die alte Shipmate zusätzlich ein, MMSI und ATIS Kennung sind ja noch drin.

Das AIS ist eine schöne Sache, aber die Alarme stören vor allem in Häfen gewaltig. Unglaublich wie viele Yachten mitlerweile aktives AIS an Bord haben.

Die Sicherungen haben zwar keinen Ärger gemacht, werden aber einer 6er Schalttafel mit Automaten weichen.

Was wir mit dem Wetterfax machen wissen wir noch nicht, hilfreich war es bislang nicht, Eiswarnungen vor Alaska sind nicht soooo interessant. Ich muß mal Sendepläne rausbaldofern um ordentliche Wetterbericht zu empfangen. Vielleicht is das „alte“ NAVTEX doch nicht so schlecht.

Pantry:

Die Kühlbox braucht mehr Leistung und es muß mehr Inhalt herbei, zunächst werde ich es mal mit einem Ventilator versuchen die Luft umzuwälzen um die Kühlleistung zu verbessern. Später müssen wir uns um eine bessere, größere Külmöglichkeit kümmern, auch Tiefkühlen sollte möglich sein.

Der Ablaufschlauch der Spüle war verstopft, nein nicht wegen allerlei, ein paar Salatschnipsel hatten gereicht. Klar, ein 90° Knie vor dem Ventil ist sicher nicht die tollste Lösung, das muss anders.

Nasszelle:

Der Ablaufschlauch des Waschbeckens hat das gleiche Problem wie der, der Spüle.

Ein Duschschlauch wäre doch nicht übel, wir dachten immer das brauchts nicht.

Die Wannenfüllarmatur, die als Wasserhahn dient ist, wenn sie überhaupt Sinn macht, zu weit unten angebracht.

Kojen:

Die 30 cm Verbreiterung achtern hat sich bewährt. Die „Pedi“ Koje ist wegen des Leebretts nicht wirklich bequem zu nutzen.

Elektro/Elektronik:

Der Landanschluß muß nach draußen, das Kabelgewirre mach einen sonst wirr, wie die Kabel. Außerdem bleibt der „Pferdestall“ so immer oben offen, auch nicht optimal.

Die schon bereit liegenden Batterie Monitore für Verbraucherbank und Starterbatterie müssen bald angeschlossen werden. Man hat keine Ahnung wer wie viel Strom zieht und in welchem Zustand die Batterien sind.

 

København

Written By: Tom - Aug.• 18•13

Schifflos, wir hatten uns gestern verabredet einen Kurztrip nach Kopenhagen zu machen. Um 6:00 Uhr ist Wecken, dann Frühstück, wach werden und dann kommen Gabi und Dieter. Ab auf die Autobahn und los in Richtung København. Lustig, wir fahren vorbei an Aabenraa, eine Station mit dem Schiff, vorbei an Fredericia, Blick auf den Leuchtturm Strib, wie schnell das geht. Über die Große Belt Brücke sind wir auf Sjælland noch eine Stunde und wir sind in København.

Dieter sucht einen Parkplatz, unbedingt in der Nähe von Den lille Havfrue, der kleinen Meerjungfrau, Wir finden einen und laufen los.

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Ein Wunder, die Dame ohne einen Touri fotogafieren zu können.
100 Jahre ist sie nun alt geworden, hat sich doch ganz gut gehalten – oder?

Die Königliche Yacht, zum zweiten mal in diesem Monat

Die Königliche Yacht, zum zweiten mal in diesem Monat

Erst Den lille Havfrue, dann den Yachthafen direkt daneben, dann geht es in die Stadt. Vorbei an Gefion, durch den Churcillpark zum  Kongens Nytorv, dort sahen wir dem Wachwechsel zu.

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Wer hat hier von wem geklaut, England von Dänemark?

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Vielleicht ist die Mütze doch ein wenig zu groß?

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Botschaften werden ausgetauscht.

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Und immer schön die Hände an der Naht.

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Ab gehts zum nächsten Häuschen.

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Bald ist es zuende.

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Klar zum Abmarsch.

Viele Bilder sollen einen Eindruck machen.

Genua falten

Written By: Tom - Aug.• 13•13

Diesel war heute günstig, also 50 Liter in Kanister getankt und ab gehts. Die Genua liegt auch noch unbekümmert an Deck. Beim Tanken das alte Dilemma, die Entlüftung geht ja in den Schlauch zur Motorentlüftung, läuft Diesel dort hinein stinkt das gesamte Boot. Also erst mal Grotamar in den Tank – nun weiß ich warum der Diesel nicht nach Diesel riecht, das Zeug stinkt wie alter Sprit, der gesamte Tankinhalt riecht danach. Da muß eine Unmenge Grotamar drinnen sein, na gut, besser als Schleim.

40 Liter eingefüllt, dann verließ mich der Mut, durch die Schwallbleche dauert es eine Weile bis die Tankuhr anzeigt was drinnen ist. Nach 10 Minuten zeigt sie voll, keine Ahnung ob noch was reingehen würde. Das Gluckern jedenfals wurde immer heller. Vielleicht investiere ich die 80 Euro für das Ding von Vetus, Entlüftung und Überlauf in einem.

Dann Genua zusammenlegen, das mag Ulli besonders gerne auf dem engen Vordeck. Es klappt am Ende recht gut und das Segel passt in den Sack, verstaut und es wird schon wieder dunkel. Die Tage werden merklich kürzer.

Ausräumen

Written By: Tom - Aug.• 12•13

Nach der Arbeit geht es zu Wanambi. Es muß ausgeräumt werden, das nicht verbrauchte Essen, Wäsche, und allerlei. Eigntlich sollte Die Genua noch in ihren Sack, aber es beginnt zu regnen. Die Faulheit siegt. Komisch, nur 1 Woche an Bord und man könnt dort bleiben.

Ein wenig aufräumen, 20 Liter Diesel in den Tank, die Festmacher etwas nachsetzen und das war es dann.

Rolling Home

Written By: Tom - Aug.• 11•13

Wir stehen, für unsere Verhältnisse, früh auf. Kaffee, Kekse, mehr bekomm ich in der früh nicht in den Bauch, ich bin kein Frühstücker. Die Windvorhersage für heute sagt alles und nichts. 6 bis 8 m/s Böen größer 12 m/s, also alles zwischen 2 und 5 Bft. Die Richtung ist mit Wast angegeben, da könnte man ja sogar bis zum Alsen Sund segeln. Klasse!

So gegen 9:30 Uhr klaren wir auf und machen die Leinen zum Ablegen klar. Gabi und Dieter kommen, gut so, mittlerweile kommen Böen in die Boxengasse, natürlich von West und natürlich von der Seite. An Steuerbord liegt ein Motorboot, ein Hochhaus, das macht die Sache etwas diffizil. Wir würden gegen den, wie eine Mauer, neben uns stehenden Rumpf gedrückt. Also jede Menge Fender, Ulli mit der Kugel, Vorleinen los. Ich ziehe mich nach achtern, werfe die Steuerbordleine los, weiter nach Backbord, Leine los und dann vorsichtig mit der Maschine achteraus. Der Bug dreht zum Motorboot, abfendern, das ganze Schiff driftet zum Motorboot, abdrücken, abfendern. Was hat Wanambi mit einem Motorboot? Nun ja, ganz langsam geht es ohne Schaden raus aus der Box.

Im Vorbecken machen wir seeklar, Fender rein, Festmacher aufschießen, alles verstauen. Dann geht es hinaus, zur gelben Untiefentonne. Die Welle lässt uns schon schön stampfen, die Windrichtung ist West mit leichter Südtendenz. Prima, nach der Tonne können wir segeln, das bringt Geschwindigkeit und Ruhe ins Schiff.

Denkste, kaum rum, dreht der Wind mit, ein kurz nach uns ausgelaufener Segler setzt das gereffte Groß und die gereffte Genua, ich beobachte ihn, er zieht weit in Richtung Årø. Sieht gar nicht schlecht aus, der Kurs. Nach der Wende läuft er erst gut Höhe, nach kurzer zeit muß er immer weiter abfallen und kommt fast eine halbe Meile hinter uns durch. Nö, das wird nichts mit segeln, so schaffen wir die rund 50 Meilen bis Flensburg nicht, vielleicht später.

Es brist auf, so um die 16 kn Wind im Mittel und Böen von 22 kn, das wäre ja das, was angesagt war. Die Richtung ist Südwest, klar, oder? Wanambi stampft durch die Wellen, wir kommen, na ja halbwegs, voran. das erste Sperrgebiet, davor ist ein kleines Flach die Wellen werden etwas weniger. Und wieder wundere ich mich über diese seltsame See, viel zu hoch für den Wind, die Wellen kurz aufeinander folgend, jede dritte ein Brecher. Wir tuckern weiter, die Drehzahl nicht zu hoch, denn ich habe keine Ahnung wieviel Diesel im Tank ist. Mit ach und krach haben wir 15, vielleicht 16 Meilen geschafft, in VIEREINHALB STUNDEN.

Es wird dunkel über uns und beginnt zu regnen – das muß dann wohl auch noch sein – Mist.

Dann aus dem nichts, 25 kn, 28 kn, 30 kn, 33 kn, 35 kn aus WestSüdwest. In Sekunden baut sich eine See auf, wie ich sie nur von der Nordsee kenne. Hier ist sie kürzer, kabbeliger, kaum auszusteuern. Wanambi verhält sich gut in der See und bei dem Wind, aber wir stehen und driften, klar direkt auf die nördliche gelbe Tonne vom Schießgebiet zu. Hmm, also Drehzahl hoch, bei 3000 U/min läuft Wanambi mit fast vier Knoten gegen die Welle, alle Achtung.

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Der Regen tut im Gesicht weh, die Böe hält durch, es ist auch kein Ende in Sicht. Ein Glück haben keine Segel oben. Der unruhige Bug läd nicht gerade zum Vorsegel bergen ein, vom Groß wollen wir gar nicht erst reden. Ulli meint nur, das ist die Stelle wo die Ente von Bord gegangen ist, das ist jetzt die Rache…

Wir müssen noch jede Menge Manöver trainieren, natürlich kann das Schiff den Wind ab, natürlich ist hier noch kein Grund für irgendeine übereilte Aktion. Wir fühlen uns sicher, gut aufgehoben in dem tiefen Cockpit aber Segelmanöver, bei 8 Bft, buh, das ist nicht ohne. Für die, die es nicht wissen, Wanambi hat Stagvorsegel, zum Setzen, Bergen, Wechseln muß eine(r) nach vorne, an den Mast und aufs Vorschiff. Die Wege sind weit und das Blister Deck bietet wenig halt ohne Strecktaue. Dann ist da vorne der Poller zum Festmachen, nein keine Klampen, ein zentraler Poller und die mechanische Ankerwinsch. Über all den Kram muß man hinweg wenn man das geborgende Segel sichern will wobei das Sichern dann so weit unten ist, dass das kein ernstes Problem ist.

Endlich hört diese Bö auf. Die Sonne kommt  hervor, ein Militärhubschrauber fliegt die Küstenlinie ab. Die schauen wohl ob einer in Not ist, denn er fliegt danach direkt zurück zum Stützpunkt. Jetzt sieht es aus wie Sommer, kaum zu glauben. Der Wind ist wieder bei 12 bis 16 Knoten und alles tu so als sei nichts gewesen.

Wir können nach Aabenraa sehen, in den Alsen Sund, hier kommen Segler raus, unter Vollzeug, die haben von dem Theater nichts mitbekommen. Wir tuckern weiter, trauen dem Wetter nicht. Über Aabenraa steht eine dunkle Wolke, ach Mensch, nicht noch mal und bitte auch kein Regen mehr. Wir wollen jetzt nach Hause, haben keine Lust mehr. Wenn es gut geht kommen wir an der Wolke vorbei, schließlich kommt der Wind aus Südwest, der Regen müsste achtern vorbei gehen. Plötzlich formt sich aus dem dunklen Teil ein Trichter, ich will es nicht glauben, NEIN ich will es nicht haben, nicht noch so ein Mist, nicht so kurz vor dem Sund.

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Mehr Drehzahl, schneller rein in den Sund. Einen Rand eiskalter Luft bekommen wir mit, aber dann ist der Spuk vorbei. Hinter uns sehen wir die Dunkle Wand in Richtung Assens ziehen. Was ist denn das jetzt, ein Segler kreuzt hart am Wind auf Gegenkurs. Bitte, wie geht das denn, Südwest und der hat Nordwest bis Nord? Ein Teil der schwarzen Wolke zieht nun auf einmal nach Südost, es beginnt zu tröpfeln. Ein Glück, wir sind auf der Rückseite von dem Ding.

Von Tüchern an Masten und Stagen haben wir erst mal die Nase voll, obwohl der Wind eine Backstagsbrise ist bleibt das gelumpert unten, wer weiß was uns noch blüht. So tuckern wir durch den Alsen Sund, umrunden die Untiefentonne und sieh an, der Wind dreht auf West Südwest, gegenan. Gut getan, sonst müsste ich kalt und klamm wie ich bin nach vorne. Eine Luffe 46 versucht ihr Glück mit Segeln, nach 10 Minuten gibt auch diese Besatzung auf. Es kommen uns Segler unter Vorsegel entgegen. Na ja, man muß auch gönne könne, wie der Kölner sagt.

Viertel vor fünf sind wir an der Brücke in Sønderborg, ich drehe Kreise, will mir ansehen wie das Schiff auf das Ruder reagiert. Beim dritten Kreis sieht Ulli ganz blass aus, ihr ist übel. Gibts nicht, keinerlei Anzeichen von Seekrankheit auf der ganzen Reise und dann nach drei Kreisen eine weiße Nase. Die Brücke geht auf, ein kleines Folke zwängt sich vor uns, wir fahren hindurch, nein durch die Brücke, nicht durch das Folkeboot. Auf der anderen Seite legt gerade ein Riesenpott ab, Synfonie Sylt. Eine Grand Soleil 70, ein Boot mit nicht gerade ruhmreicher Vergangenheit. Am 05. Mai 2005 kam der Steuermann ums Leben nachdem er von der Großschot getroffen wurde. im Mai 2010 kollidierte das Schiff währen der „Rund Skagen“ Regatta mit einem triebenden Gegenstand und hatte starken Wassereinbruch. Die Mannschaft wurde abgeborgen, das Schiff später gerettet. Das Monster ist 21.3 Meter lang, 6 Meter breit, hat 2,8 Meter Tiefgang und wiegt 27 Tonnen.

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Die Sønderborger Bucht ist zahm, es ist 17:40 Uhr und der Wind kommt von vorn, wo denn sonst her. Das Monsterschiff setzt in der Mitte der Bucht die Segel, klar, alles gerollt und/oder hydraulisch. Die Synfonie Sylt zieht ab in Richtung Gelting. Zuviel Umweg von hier aus sind es immer noch 3 bis 4 Stunden bis zum Heimathafen. An der Ecke Kragesand dreht der Wind noch einmal mit – langsam ist uns das egal. Es frischt auf, wir stampfen durch die Wellen, von Brunsnæs bis zu Schwiegermutter könnten wir gut segeln, war ein Witz, für die 10 Minuten mach ich den Aufwand nicht.

Vorbei an Marina Minde und der Schwiegermutter können wir Harrislee fast riechen. Jetzt noch eineinhalb Stunden und wir sind zu Hause. Wir freuen uns auf Jerry, der Tag war lang und alles andere als ein erquickender Segeltag. Über Flensburg baut sich eine schwarze Wolke auf, hoffentlich ist das Ding weg wenn wir ankommen, na ja ist ja noch eine gute Stunde, eher mehr. Auf der Höhe Rikenæs sieht Ulli einen Blitz, nee nicht schon wieder. Es sieht aus als würde es sich halten und langsam östlich wegziehen.

Nix da, die Økseør querab kracht das Gewitter auf uns ein, wieder knappe 8 Bft, wieder schmerzender Regen, wenigstens weniger Welle. Man sieht nichts, nicht mal mehr die Inseln. Was jetzt? Die Blitze kommen näher, ach Mensch, warum eigentlich immer wir? Ich überlege, wenn das so bleibt fahren wir in die Hafenspitze, hier kann man ohne Welle abwarten. Kollund querab, wir können langsam wieder etwas sehen. Der Wind schläft ein, es wird wärmer. So tuckern wir in unseren Heimathafen. Ab in die Box, ein wenig aufklaren. 48 Meilen durch alle vier Jahreszeiten, o.k. geschneit hat es nicht, aber es war nah dran. Selten, dass wir so ausgepowert irgendwo ankamen.

Nun ist er zu Ende, der erste längere Törn mit Wanambi. Jetzt geht es dran zu fixieren was wir noch zu tun haben, das ist jede Menge. Zu Hause wartet der Kater, er hat uns anscheinend doch vemisst.

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Big Festival

Written By: Tom - Aug.• 10•13

Sie hatten nicht ganz recht, die Wetterfrösche. Morgens Gewitterböen, Vormittags Flaute, Mittags etwas zunehmender Wind. Zwischendurch immer wieder Regen – Hafentag. Wir fahren mit dem Rad und zwei Kanistern zur Tankstelle, Diesel holen. Von der gegenüberliegenden Hafenseite kommt lautes „Bumm, Bumm“, was ist das den schon wieder?

Wir hören ein wenig Radio, Radio Klubben, das wenige dänisch, das ich verstehe, handelt von einem Konzert, irgendwo, alles kostenlos. Wir laufen zum Strand und schauen auf die Große Breite. Es kommen Wellen aus SW, irgendwie komisch, dieses Seegebiet, der Seegang passt nicht zum Wind, weder die Höhe noch die Richtung. Ein kleiner Strandspaziergang, Ulli macht Fotos. Steintürme stehen auf dem Sand, es brist weiter auf. Irgendwann Mittags dacht ich schon, Mist, warum sind wir nicht los. Jetzt bin ich ganz froh, es wird immer mehr Wind, verstehen kann ich das nicht, normal wäre, wenn der Wind gegen Abend etwas abflaut, aber das?

Nach dem Essen gehen wir alle rüber, dorthin, wo das „Bumm, Bumm“ herkommt. Eine Bühne, eine Gruppe, davor der halbe Ort. Egal ob 12 oder 70 Jahre alt, alle lauschen der Musik. Von wegen Gruppe, es ist ein DJ mit Animateuren, die machen Remmi Demmi wie die großen. Als wir kommen spielen sie gerade die letzten Songs, dann wird abgebaut – nicht dass wir das persönlich nehmen… etwas warten hätten sie schon noch können.

In der Bootslagerhalle spielen zwei, oder waren es drei, ältere auf. Neben den üblichen Cover Songs kommt eine dänische Version von „Verdammt lang her“. Wir sind uns nicht sicher obe es eine Cover Version ist oder ob nur ein Großteil der Elemente verwendet wurden. Na ja, wir gehen auf einen Absacker und dann in die Falle. Auf dem grünen Schild in der Box stand „Frei bis Sonntag 10:00 Uhr.

Holland, oder was?

Written By: Tom - Aug.• 09•13

Die Wetterfrösche versprechen für morgen nichts Gutes. Fredericia ist auch nicht so groß und toll, dass wir auf unbestimmte Zeit hier bleiben wollen. Also geht es nach Assens, Assens? ist das nicht ein Niederländisches Dorf an der Nordseeküste? Das, wo die Motorradrennen gefahren werden?

Nein, es gibt noch ein Assens in Dänemark, auf der Insel Fyn. Assens ist der Hafen in dem der Vorsitzende des Dänischen Vindö Clubs, Peer, seinen Heimathafen hat. Vor drei oder vier Jahren war hier die Feier für das 10 jährige Bestehen des Clubs. Es muß schön gewesen sein, wir konnten leider nicht hin.

Gut dann also heute, vielleicht sehen wir ja Peer. Endlich ist der Strom mit uns und zieht uns durch den nörlichen Kleinen Belt. Unter der Autobahnbrücke hindurch, unter der alten Brücke hindurch, dann noch den letzten Bogen vor Kolding und hoch mit den Segeln. Eine Backstagsbrise lässt uns endlich mal etwas Zeit und Ruhe ein paar Dinge auf dem Boot auszuprobieren. Hohlepunktverstellung, Schotführung, Segel hoch und runter, aber bald ist das vorbei, der Wind kommt immer vorlicher, Schiffe kommen uns entgegen nichts mehr mit ausprobieren. Außerdem sollten wir ein paar Meilen machen.

Wir kommen, mal wieder, spät in den Hafen. Liegeplätze sind nicht so üppig gesäht, man merkt es, wir sind wieder näher an der Deutschen Grenze. Nach langem hin und her gehen wir in eine Box, ein Niederländer hat sein Gummiboot so blöd festgebunden, dass es in die freie Box getrieben ist. Nur lautes Rufen holt ihn an Deck, verdutzt holt er das Boot in seine Box. Er stellte sich als netter Mensch heraus, wir erzählten ein wenig von unserem „alten“ Revier, Wemeldinge, Oosterschelde, Belgien, Frankreich, England, er ein wenig, dass er nun auf dem Rückweg sei, NOK, Cuxhaven, Texel, den Helder und in den Heimathafen Medemblick.

Die 30 m² Schärenkreuzer, haben Regattatermin, wunderschön anzusehen diese langgestreckten Schönheiten. Wir sehen die Ylva Boote Smaggen und Zitto, zwei Flensburger Boote, die hier an der Meisterschaft teilnehmen. Wir reden ein wenig mit den Eignern, am Sonntag müssen sie zurück nach Flensburg – wie wir.

Erdbeeren bilden heute den Abschluß des Abendessens. Natürlich unter Beobachtung.

Kultur in Fredericia

Written By: Tom - Aug.• 08•13

Ruhig wie in Abrahams Schoß schlafen wir alle erst mal richtig aus. Endlich mal kein knartzen, kein schaukeln, kein einrucken. Wir beschließen schnell, heute in Fredericia zu beiben. Dieter und Gabi fahren mit den Rädern in die Stadt, wir haben keine Räder und wollen laufen. Wir verabreden uns am alten Lystbåde Havn.

Ich wasche das Deck, das hat es nötig, ein halbes Jahr Bastelei im Inneren und nur mal eben schnell mit dem Wasserschlauch reicht halt aus um aus einem cremefarbenen Deck ein graues zu machen. Neu wird es dadurch nicht, aber ansehnlicher, Schwupp sind zwei Stunden rum. Wir brechen auf und laufen in Richtung Fußgängerzone, natürlich nicht ohne eine Umweg zu laufen, ich habe Leergut aus dem Jahr 2011 dabei, ja, ja, Recycling lebt vom mitmachen. Ulli sieht etwas seltsames, Ampelmännchen die Gewehre tragen. verblüfft machen wir Fotos davon und raten was das wohl zu bedeuten hat.

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Mit fragen finden wir einen Supermarkt der mir die Dosen abnimmt. Immerhin 23 Kronen, eine Dose wurde, warum auch immer, nicht erkannt. Wir kaufen Brot und treffen… unsere Weggefährten. Ein kurzer Schnack, zur Kasse und noch mal durch`s Dorf. Nun schließt sich der Kreis der Ampelmännchen, Fredericia ist zum einen Marinestadt, zum anderen sollen die Männchen wohl die königliche Leibgarde darstellen.

Wir laufen einmal quer durch die Stadt, kommen am Strand an. Von wegen 15 m/s, wie ein Ententeich liegt das Kattegatt da, vereinzelte Segler kreuzen hinaus oder hinein, die Sonne beginnt zu scheinen – ein schöner Tag.

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Dann geht es weiter Richtung Industriehafen, vorbei am Ruderclub, an den großen Tanks. Ooops, was ist das? Ferdericia C. ein Gelände mit Bepflanzung, eine Freilichtbühne, ein verlassenes Lego Bauwerk. Wege mit Muscheluntergrund, Schreddermehl, Gras, Moos ein neues Rätsel!

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Etwas weiter klärt es sich auf, wir sind leider etwas zu spät, Fredericia C. soll heißen Fredericia Cultur. So allerlei wurde wohl dargeboten und dazu wurden Bepflanzungsversuche am Industriehafen unternommen. Der alte Lystbåde Havn sieht verwunschen und romantisch aus, Kübel mit Kräutern, eine Flaschenpost in der Kokosnuss und eine Ente die sich füttern lässt – ob sie es wohl ist?

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Weiter kommt ein wundersames Arrangement aus alten Anhängern mit Bäumen, dann eine Art Volksgarten, jeder der wollte konnte sich wohl einen Kübel in der Größe einer Euro Palette aussuchen und diesen bepflanzen. Mitten drin ein Tomaten Treibhaus in Form einer Kuppel auf Kunsstofffolie. Wir gehen hindurch, sehen uns alles an, tolle Idee.

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Etwas weiter kehren wir auf eine der Hauptstraßen zurück, kommen zum alten Postamt. Davor ist ein Kreisverkehr, in der Mitte eine grüne Tonne. Beim zweiten hinsehen „schwimmt“ die Tonne auf Wellen aus Pflastersteinen. Was man mit wenig Aufwand alles erreichen kann, wir sind begeistert.

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Nun kommt der lange Weg zum Hafen vorbei an dem Schild dessen Bedeutung wir auf dem Hinweg nicht richtig erkannt haben, ein Radfahrer fährt vorbei und die Zahl oben springt um eins weiter. Hier werden die Radfahrer gezählt, rund 115000 waren es in diesem Jahr.

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Im Hafen wird noch schnell die Tankstelle erkundet, ich sollt irgendwann mal Diesel nachfüllen. Ich verstehe das Ding nicht. Es gibt bald Essen, leckere Tortellini mit „roter“ Sauce, super leckere Fischfrikadellen, Brot und Wein. Wir werden 1 A versorgt, es ist langsam peinlich.

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