Wanambi

160 years sailing around the World

Demontage–Montage

Written By: Tom - Nov• 24•18

Es muss ja mal losgehen. Also, zunächst das achtere Motorschott mitsamt dem daran festgeschraubten Schapp entfernen. An Backbord war natürlich die Schraubenreihe mit einer Leiste verdeckt, die war, anders als an Steuerbord, nicht verschraubt sondern P1000360verklebt. Vorsichtig mit der Spachtel gelöst war die Wand irgendwann lose und konnte herausgewinkelt werden. Wohin damit? Erst mal auf den hinteren Niedergang und irgendwie so verkeilt, dass alles dort bleibt, wo es ist.

P1000361Dann wird der Blick zum Maschinenraum frei. Ein grandioser Anblick. So viel Platz hatte ich nicht erwartet.Was mich erzürnt, alles, aber wirklich alles wurde, von wem auch immer, wahllos irgendwo festgeschraubt. Das fängt beim Kühlwasserfilter an, geht über Kabel bis hin P1000362zu den großen Hauptsicherungen.

So wird der Heizungsausbau nebenbei zu einer Aufräumaktion im Maschinenraum. Dabei bemerke ich das was ich schon den ganzen Sommer vermutet habe. Der Edelstahl Wassersammler ist irgendwo durchkorrodiert. Nun erklärt sich das Wasser P1000363in der Motorbilge. Das Ding muss raus, aber nicht jetzt, jetzt soll erst mal die Heizung rein. So ist das bei alten Schiffen. Man will eine Sache machen und muss noch hundert andere Dinge tun bis man so weit ist.

Was folgt ist langes Sinnieren über den Standort der Heizung Wo kommt man später P1000364noch zu Wartungszwecken ran? Wo ist der heiße Auspuff am weitesten weg von allem was Feuer fangen könnte. Wie kann man das Auspuffrohr verlegen? Wo können die Abgase ungefährlich nach draußen?

Tausend Fragen, auf die es keine Antwort gibt ohne es einfach zu versuchen. Leider fehlt mir die Erfahrung mit Heizungen um einschätzen zu können was, wie heiß, wohin. Alle Informationen im Internet gehen vom “replace” also erneuern einer ab Werk eingebauten Heizung, oder vom Backskisteneinbau aus. Wir haben keine herkömmlichen Backskisten. Eine Segellast, eine zweite Toilette, diverse Schränke, die dann aber keinen Durchlass nach draußen erlauben oder keine Möglichkeit der Warmluftführung haben. Angeblich war die Heizung Original im Maschinenraum. Bei der Sucherei finde ich einen alten Warmluftschlauch, ein Stück, das in einem Tunnel läuft. Woher, wohin, ich weiß es nicht und kann es auch nur herausfinden wenn ich das halbe Schiff demontiere. Das ist die Sache nicht wert.

So wird die Heizung erst einmal an Backbord festgeschraubt. So, dass die Schottwandmimik wieder drüber passt. Dann ist es auch schon spät (und kalt) zuhause erst mal Bilder gucken und dann weiter sehen.

Platz schaffen

Written By: Tom - Nov• 18•18

Es soll eine Heizung in Wanambi. Im Grunde dachten wir, im Grunde ist eine Heizung unnötig für unser Vorhaben. Doch es ist anders. Eine etwas nördlichere oder südlichere Route und schon wird es, zumindest Nachts, empfindlich kalt. Und wer weiß wohin es uns verschlägt. Dazu ist Arbeiten in P1000352der Kälte nicht unbedingt der Traum.

Im riesigen Maschinenraum ist eigentlich Platz genug. So viel Platz, dass der zusätzliche Dieselfilter, das Kühlwasser Ausdehnungsgefäß, ja sogar der Kabelbaum wild an die Seitenwand geschraubt wurde. Eines der Probleme, die Dieselleitung P1000353verläuft so, dass der Auspuff immer recht Dicht daran vorbei muss. Für die Wartung müsste man zusätzlich über den halben Motor kriechen.

Nun soll ja die Koje achtern verlagert und verbreitert werden. Dadurch würde ein Teil des Schapps schwer zugänglich bis P1000354unbrauchbar. Hier wäre der Platz für den Brenner. Der Auspuff könnte über die vorhandene Motorraumentlüftung ins Freie. Die Warmluft Ist allerdings nicht so einfach zu verlegen. Hier muss ich erst einen brauchbaren Weg finden.

Also muss zunächst die Schottwand mit den P1000355angebauten Schapps heraus. Alles im Grunde einfach, wenn nicht die linke Schraubenreihe mit einer breiten Leiste verdeckt wäre- Die ist natürlich, wie soll es anders sein, verklebt – mit Epoxidharz. Ein ziemliches Gewerke, denn nachdem alles weggeräumt ist fehlt in der Kajüte der Platz um sich vernünftig zu bewegen. Zum Schluß ist alles raus und man sieht was für einen Platz die Maschine beansprucht und wie viel Platz für den Einbau vorhanden ist. Freude werde ich noch bei der Diesel Entnahme bekommen. Aber vielleicht wird das auch vereinfacht indem ich mit einem separaten Kanister arbeite. Das werden wir dann sehen.

Eigentlich und Uneigentlich

Written By: Tom - Nov• 17•18

Eigentlich wollten wir "schnell" die Plane über den Baum legen. Wir müssen und das "Schnell" unbedingt abgewöhnen. Nichts, aber auch gar nichts geht schnell auf einem Boot. Erst einmal muss das zusammengeschnürte Päckchen mit der Plane teilweise abgerollt werden. Dann muss vorne und hinten herausgefunden P1000349werden. Wir hatten die Plane vor vier Jahren zum ersten und letzten mal im Hof auseinander gerollt und damals schon ein wenig gerätselt. Klar, das Ding lag erst einmal falsch herum über dem Baum. Also vorne und hinten vertauschen. Jede Menge Dreck macht die Plane glitschig. Wie schmutzige Erdhörnchen kriechen unter der schweren Plane umher binden fest, binden ab, binden wieder fest. Richtig seltsam wird es am Mast. Bis zum Schluss haben wir die Technik, den Schnitt, nicht verstanden.

P1000351So nebenbei lernen wir unsere Nachbarn kennen. Ein nettes Paar vom Bodensee. Die Reinke Super 11 haben sie selbst ausgebaut, Nebenbei noch zwei kleine Wharram Katamarane aus Holz mit “Stich & Glue” in Konstanz gebaut und jetzt sind sie an einem 27 Fuß Kat der zum Rudern, Segeln und Fischen konstruiert wurde. Mit dem Riß hat Wharram einen Wettbewerb gewonnen.
Die leicht modifizierte Reinke mit Dschunken Rigg und ohne Decksalon steht zum Verkauf. Das Kasko ist sauber von Rehberger geschweißt.

Dichten und Denken

Written By: Tom - Nov• 15•18

Nach einer gefühlten Ewigkeit ist heute endlich mal wieder ein sonniger Tag. Nicht besonders warm aber zumindest trocken. Es soll und muss zumindest die Fuge des achteren Rumpffensters halbwegs P1000332zugeschmiert werden damit sich im Spalt keine Algen bilden. Das würde die finale Dichtarbeit nur unnötig erschweren. Also das Arbeitsgummiboot aufpumpen und in das wackelige Etwas steigen. Dann mit billigstem Acryl die Fuge ausspritzen, dicht ist das Fenster schon mit dem Butylband alleine.

Schnell noch rüber nach Backboard und die marode Fuge ausschneiden und nachdichten. Dann im Boot, mal wieder, den Platz für die Heizung ausloten.

Hot Autumn

Written By: Tom - Okt• 19•18

Irgendwie scheint dieses Jahr, oder besser, dieser Sommer nicht zu Ende gehen wollen. Nein, kühl, stürmisch ist es schon und dennoch, die Blätter bleiben grün und sogar die Clematis treibt frische Blüten.

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Vorbei

Written By: Tom - Okt• 16•18

P1000317Die Saison ist zu Ende. Gestern war der Termin Wanambi auf ihren Winterlagerplatz zu verlegen. Wir haben Fristverlängerung bis Freitag dieser Woche bekommen, da unser Winterliegeplatz noch nicht frei ist – danke dafür. Eine Handvoll weiterer Boote liegt noch im Hafen, aber es sieht traurig und leer aus in Wassersleben.

DSC09550Unter Deck versuche ich einen Platz für die Heizung zu finden. Wir haben uns entschlossen nun doch eine einzubauen. Bei dieser Suche bemerke ich wie bröselig die Schallisolierung im Maschinenraum ist. Der “Eierkarton“ Schaumstoff fällt in kleinen Stücken und Krümeln runter wenn man ihn anfasst. Also wird per Hand die gesamte hintere Hälfte von dem Zeug befreit. Eine riesige Schweinerei. Zum Glück haben wir noch Strom und ich kann das alles heraussaugen. Keine Ahnung ob da wieder eine Isolierung hin kommt, das werden wir sehen.

Da, weg, Blech

Written By: Tom - Sep• 28•18

P1000315Gestern kam der Sack, eher die Tasche. Fein säuberlich verpackt steht er vor uns, in der Kompressionstasche, dazu eine kleine Zubehörtasche und der “Cornells, Atlas der Ozeane”. Nein, der Cornell ist keine Landkarte für Gewässer. Es ist eine akribisch, über Jahre und Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung von meteorologischen und nautischen Daten. Raus kam ein Atlas unterteilt nach Seegebieten und Monaten mit allen vorherrschenden Wind- und Strömungsdaten.

DSC09517In der Marina ist Wanambi verlassen vom Nachbarn, der segelt “Company Cup” eine weitere Regatta für Fahrtensegler, Hobbysegler und Nichtsegler. Nicht billig, die Veranstaltung aber mit einem riesigen Rahmenprogramm um das es wahrscheinlich letztlich geht Zwinkerndes Smiley. Gut für uns, so kann man bei gutem Wetter endlich mal Steuerbord fotografieren und begutachten.

DSC09519Dann fliegt er noch ein, der Edelstahl Adler. Den haben die Eigner einer 12 Meter Stahlyacht im letzten Winter selbst gebaut und als Gallionsfigur angebracht. So fragil das Tier aussieht, den Kopf kann man als “Stufe” nutzen um an und von Bord zu kommen. Eine Arbeit von Weltklasse. Ich muss aufpassen, Ulli ist in den Vogel verliebt – nicht dass an Wanambi auch noch so eine Figur hängt. Vogel und Regenbogenschlange?

Rückschlag

Written By: Tom - Sep• 25•18

Der Rückschlag ist der Antrieb von Raketen auch als Rückstoß bezeichnet. Hier, an Wanambi, ist es ein wenig anders. Es wird nichts beschleunigt, es wird gebremst.

Im Grunde habe ich nicht nur damit gerechnet, ich habe es drauf angelegt. Die Rumpffenster wurden ja im Zuge der Rumpflackierung vor zwei Jahren getauscht. Die Scheiben haben im Original eine leichte P1000313Wölbung, die neuen Plexischeiben waren plan. Also habe ich die Fenster mit billigem Acryldichtstoff eingebaut um sie leicht wieder abnehmen zu können wenn sie sich ein wenig angepasst haben. Der Grundgedanke war nicht so schlecht, denn Kunststoffe haben einen “kalten Fluss” und passen sich über Zeit langsam an.

Den nassen SP1000312ommer 2017 haben die Dichtungen gut überstanden, 2018 mit den, hier im Norden, starken Schwankungen extrem heiß, Sturm, Regen, kühl, wieder extrem heiß haben dann der Dichtung in der Achterkajüte den Garaus gemacht. Im Salon an Backbord git es auch eine (noch) leichte Undichtigkeit.

Fast noch schlimmer, unter den Furnierplatten finde ich mal wieder Kork – an den Bildern sieht man es unbehandelt taugt der keinen Schuss Pulver. Das Wasser wird aufgenommen und per Kapillaren weiter geleitet.

Wenn wir erklimmen…

Written By: Tom - Sep• 19•18

Wir hatten uns verabredet, Thomas, Ruben und wir zwei beiden. Das Segeln mit einem neuen Segel sollte geübt, gezeigt, geschult werden. doch dazu später mehr.

DSC09483Ruben wurde, so nebenbei, das Dilemma mit der Antenne gezeigt. Er schnappt sich sein Bergsteigergeschirr, bindet sich eine Leine um den Bauch und eh wir uns versahen war der Bursche an der ersten Saling. Schwupp, schwupp, ein Meter mit der Winsch ziehen weil die Wanten zu weit auseinander stehen, Weiter DSC09484nach oben, Antenne befreien, den Sitz vom Windex prüfen und wieder runter. Keine 10 Minuten hat all das gedauert. Der Bursche schnauft nicht mal als er wieder unten ankommt und natürlich will er nichts trinken, nichts essen, nichts naschen. Einfach klasse, so unkomplizierte und hilfsbereiten Menschen zu kennen!

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Das Segel… Thomas kam aus Hamburg angereist um die Einweisung zu machen. Er packte sein Zubehör aus, zwei Segeltaschen der ISTEC, steigt in sein Auto und fährt es auf den Parkplatz. Ulli und ich schauen uns etwas ungläubig an, sehen uns die Größe der Tasche an und schütteln den Kopf. Thomas kommt vom Parkplatz… Wir dachten er hätte den Segelsack, besser die Segeltasche, nun dabei. Er schaut uns mit Fragezeichen im Gesicht an, wir Ihn. Dumm gelaufen, er dachte das Segel sei bei uns, wir dachten das Segel sei bei ihm… Das Segel war aber noch in Landsberied.

So haben wir die Schotführung ausprobiert und uns Gedanken zur Platzierung des Niederholers gemacht. Am Ende, “nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendwas gut ist”, hatten wir einen schönen, interessanten und lehrreichen Nachmittag.

Darum geht es…

Wir werden sehen wie wir das Segel fahren werden, Wie Gennaker, mit Tacker, mit Spibaum … muss halt ausprobiert werden.

Man glaubt es nicht

Written By: Tom - Sep• 17•18

Es geschehen Dinge die man nicht für möglich hält. Mal wieder pfiff ein Sturm über Flensburg. Die Folge, Hochwasser, Niedrigwasser und… die UKW Antenne ist wahrhaftig unter dem Windex eingeklemmt. So was hab ich noch nie gesehen, geschweige denn für möglich gehalten.

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Möglich, dass ein Rabe mit der Antenne gespielt hat und sie so dort eingeklemmt hat, auch möglich dass ein Vogel, das muss mindestens eine Möwe oder ein Rabe gewesen sein, vom Kurs abkam und die Antenne getroffen hat. Doch gleichgültig was und wie, wir wollen im Wasser bleiben und den Mast nicht legen. So, wie es ist, steht das Windex unter Spannung nach oben, eine Frage der Zeit bis die Antenne das Gesamtkunstwerk nach oben herauszieht. Es muss was geschehen.

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Drinnen wurde nach der Aufregung Lack auf die nun gespachtelten Löcher aufgetragen. Achtern wurde die Bordwand ein zweites mal lackiert.

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